Glück für Eva-Maria Nitzsche war das neue Internet-Café in Würzburg
unter dem Motto "Von Senioren für Senioren". Hier fand
sie Unterstützung und Begleitung für die ersten Gehversuche im
Netz. "Ich komme jetzt regelmäßig jede Woche hierher.
Probleme mit dem Computer habe ich keine mehr. Und außerdem habe
ich durch das Internet-Café viele neue Freunde gewonnen."
Klar, das Eva-Maria Nitzsche auch beim Ehrentag mit von der
Partie war. Das Internet-Café wurde, wie berichtet, vom
Bayerischen Landtag mit dem Bürgerkulturpreis 2002 ausgezeichnet.
Jetzt wurde im Seniorenwohnheim Sankt Thekla, wo das Café seinen
Platz hat, gefeiert. Um den Bürgerkulturpreis kann sich jeder
bewerben, der ein ehrenamtliches Projekt mit ökologischen, ökonomischen,
sozialen oder politischem Hintergrund für Bürger fördert. 40
Gruppen hatten sich insgesamt beworben. Das Internet-Café in Würzburg
erhielt 10 000 von den insgesamt 26 000 Euro Preisgeld.
Angefangen hatte alles im Frühjahr 2000. Da hatte Herbert
Schmidt, Urheber und bis heute einer der Hauptmotoren, die Idee,
ein Internet-Café für Senioren zu gründen. "Wir bieten
keine Kurse an, wie beispielsweise in der Volkshochschule. Unsere
Mitarbeiter beraten die Besucher aber individuell und helfen ihnen
Schritt für Schritt im Umgang mit dem Internet", erklärt
Schmidt.
Zweigstellen eingerichtet
Im Seniorenwohnheim am Ludwigskai nutzen nicht nur Senioren das
Angebot, sondern Menschen jeden Alters. Innerhalb der vergangenen
zwei Jahre wurden auch Zweigstellen in Ochsenfurt, Schweinfurt,
Marktheidenfeld, Marktbreit, Aschaffenburg und Kitzingen
eingerichtet.
Ausschlaggebend für den Bürgerkulturpreis war die
Zusammenarbeit des Internet-Cafés mit der Uni Würzburg, betonte
Sozialreferent Dr. Peter Motsch bei der Siegesfeier. Zusammen mit
dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftlehre und
Wirtschaftinformatik unter der Leitung von Professor Rainer Thome
hat "Von Senioren für Senioren" das Forum "Contact
and Science Center" im Internet eingerichtet. Studenten können
sich hier mit ehemaligen Führungskräften im Ruhestand
austauschen. "Junge Menschen können hier profitieren von der
langjährigen Erfahrung und einem großen Wissen der
Fachleute", lobte auch Bürgermeisterin Marion Schäfer das
Projekt.
"Was wir jetzt brauchen sind neue Mitarbeiter, denn Ideen
haben wir genug", zieht Schmidt eine Zukunftsbilanz für das
Café. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich. In naher Zukunft ist auch
die Zusammenarbeit mit einer Grundschule geplant.
Öffnungszeiten:
Dienstag von 9 bis 12 Uhr,
Mittwoch von 14 bis 17 Uhr.
Kosten: 2,50 Euro pro Stunde.
Ansprechpartner: Herbert Schmidt: schmidt @stufr.de
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