Pressebericht: ME vom 10.08.2001

Bericht des Main-Echo vom 10.08.2001

Auch die Senioren kommen von nun an mit einem Mausklick ins weltweite Netz

Internetcafé im Franck-Haus wurde eröffnet / Immer fachkundige Kräfte vor Ort

Ab sofort heißt es auch für die Senioren aus Marktheidenfeld und Umgebung »Willkommen im Seniorentreff im Internet – von Senioren für Senioren«. Am Dienstag wurde das Internetcafé im Franck-Haus – ein Raum mit zwei Computern – bei einer kleinen Eröffnungsfeier seiner Bestimmung übergeben.

Viele Senioren und Seniorinnen waren gekommen, die allesamt neugierig und gespannt waren. Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg stellte erfreut fest, dass die Senioren nun auch in Marktheidenfeld das Netz mit einem Mausklick erobern könnten.

Die Stadt wolle nicht an den Senioren vorbeigehen, sondern ihnen mit dieser Einrichtung ein Stück Lebensqualität geben. Hierfür hätten der Seniorenbeirat unter der Vorsitzenden Gertrud Fries, die Stadt Marktheidenfeld und der Computerclub Auge (Gruppe Marktheidenfeld) in Zusammenarbeit mit dem Internetcafé »Von Senioren für Senioren« (Würzburg) die Initiative ergriffen, sagte Scherg. Er dankte dem Vizepräsidenten des Bezirkstages Unterfranken, Peter Heusinger, für die finanzielle Unterstützung.

»Internet von Senioren für Senioren« sei ein »Volltreffer inmitten des Senioren-Clubs«, sagte Bezirkstags-Vizepräsident Peter Heusinger. Es sei ein weiterer Baustein zu diesem bayernweiten Modell der Öffentlichkeitsarbeit. Der Bezirk Unterfranken zeige sich aufgeschlossen und gebe gerne ein paar Mark dazu.

Gertrud Fries vom Seniorenbeirat konnte es immer noch nicht fassen, dass das Internetcafé Realität geworden sei. »Unser großes Anliegen ist schneller erfüllt worden als wir dachten«, sagte sie und dankte all denen, die zur schnellen Umsetzung beigetragen haben.

»Wir wollen mit dem Internetcafé keinesfalls die Bildungsträger verdrängen«, sagte Herbert Schmidt, Initiator des Internetcafés »Von Senioren für Senioren«. Es sei nicht Sinn und Zweck des Internetcafés, Computerkurse zu veranstalten. Mit dieser Einrichtung solle das Verständnis für die neue Medien, insbesondere des Internets, gefördert werden.

Es solle den Besuchern die Gelegenheit geben sich mit dieser Materie vertraut zu machen. Auch solle die Kommunikation mittels Internet gefördert und das Finden neuer Freunde ermöglicht werden.

Das Internetcafé biete eine Plattform für Kommunikation und Gedankenaustausch mit Menschen reiferen Alters, sagte er. Man könne so viel tun, unter anderem Bahn- und Flugauskünfte holen, Blumen verschicken, Briefe schreiben, chatten, diskutieren, einkaufen, elektronische Post verschicken.

Jeweils dienstags von 14 bis 17 Uhr und mittwochs von 9 bis 12 Uhr können die Senioren im Franck-Haus mit zwei Computern gleichzeitig im Internet surfen. »Wir schaffen hier eine Möglichkeit, sich mit den Computer anzufreunden« sagte Walter Klein (Computerclub Auge), Betreuer des Seniorencafés.

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewähren, werde man ein Buch auflegen, in dem die Senioren die Zeit, die sie im Internet verbringen wollen, eintragen können. Klein versicherte, dass immer eine Fachkraft da sei, die den Senioren beim Einstieg ins Internet hilft und sie berät.

»Wir schaffen eine Möglichkeit, sich mit den Computer anzufreunden und Berührungsängste zu nehmen«, so Klein. Nicht der Computer, sondern die Maus sei seiner Erfahrung nach das Schlimmste.

Eine Seniorin freute sich ganz besonders: Ihre Enkelin, die die erste Grundschulklasse besucht, habe sich schon beschwert, dass die Oma ihre E-Mail nie beantwortet. Nun, sagte sie, »kann ich das bald tun.«

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Dieser Beitrag wurde uns freundlicherweise von der Main-Echo zu Verfügung gestellt.

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